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Alltagsangewohnheit Ablenkung. Sie ist doch für so vieles gut, oder?

Jede freie Minute wird für Social Media, Podcasts oder Serien genutzt; wir hüpfen von einer Verabredung zur nächsten, leisten bereitwillig Überstunden oder stürzen uns mehrere spannende neue Projekte.






Was haben wir eigentlich davon?



✅ "Morgen, morgen und nicht heute": statt sorgenvolle Gedanken und unangenehme Gefühle gibt es "gute Unterhaltung".


✅ Zeit rast wie im Flug an uns vorbei und hält Langeweile von uns fern.


✅ Einige Ablenkungsmöglichkeiten verschaffen uns neue Fähigkeiten, neues Wissen, neue Freunde oder ein gestärktes Selbstbewusstsein – andere Angewohnheiten, wie Prokrastinationsputzen, sorgen für eine saubere Wohnung kurz vor der nächsten Abgabe. Praktisch!


✅ Ist Reizüberflutung unser ständiger Begleiter, fühlt sie sich einfach vertraut und sicher an.


✅ Und vielleicht bekommen wir für manche unermüdlichen Ablenkungsstrategien sogar die Anerkennung, die wir uns so sehr wünschen?



Du ahnst es bereits, bei den Vorteilen wird es nicht bleiben. Was ist also der Preis, den wir zahlen, um unangenehme Gedanken von uns fernzuhalten?



❌ Sind wir plötzlich uns selbst überlassen, halten wir die Zeit allein mit uns und unseren Gedanken kaum aus. Die Fülle an Gedanken kann überfordern und uns in eine emotionale Notlage katapultieren.


❌ Bleibt es über lange Zeit bei der gewohnten Reizüberflutung, ist unser Gehirn in Dauerbelastung und somit am Limit.


❌ Wir verweigern es uns, den Umgang mit unangenehmen Dingen zu lernen.


❌ Auf lange Sicht bleiben die Probleme, die wir versuchen zu unterdrücken, leider ungelöst.


❌ Unsere wertvolle Lebenszeit geht für Betäubung dahin.


❌ Manche Tageszeiten werden dann besonders gefürchtet: bei vielen Menschen sind es die späten Abend- oder Nachtstunden, an denen die Verdrängung nicht mehr ausreichend funktioniert.




Was passiert, wenn du dir Zeit für deine eigenen Gedanken nimmst?


Ein kleiner Trick für den reizüberfluteten Kopf, der sich vor stillen Meditationen fürchtet:

kurze Spaziergänge in den Alltag einbauen, bei denen das Handy zuhause bleibt. Die körperliche Bewegung hält Nervösität in Grenzen und schafft eine konstruktive Atmosphäre für unsere Gedanken. Die kleine Dosierung macht die Fülle der unangenehmen Gedanken erträglich.


Allein in 10-15min kommen häufig Ideen für große und kleine Probleme, vor denen wir sonst versuchen davon zu laufen. Diese Ideen gilt es nun für später festzuhalten oder direkt umzusetzen.


Mit etwas mehr Übung lässt sich die Zeit mit sich und den eigenen Gedanken immer besser aushalten, ganz ohne körperliche Bewegung.


Wünschst du dir empathische Unterstützung auf deinem Weg? Melde dich für ein kostenloses Coaching-Vorgespräch an!


Manchmal ist der feste Boden unter den Füßen noch ganz schön weit weg. Und zum Glück gibt es einiges, was wir in Krisen und belastenden Lebenssituationen tun können, damit es uns wieder besser geht. Neben Therapien, Selbsthilfegruppen, Coaching und Selbstfürsorge ist eine wichtige Säule dafür unser eigenes Netzwerk – unsere FreundInnen und Familie.


Dabei ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass du hier auch schon negative Erfahrungen gesammelt hast: Manche Menschen um uns herum wissen nicht, wie sie mit unseren Gefühlen und Belastungen umgehen sollen. Vielleicht ziehen sie sich zurück, meiden uns oder geben ungefragt unangebrachte Ratschläge.


Und sicherlich fallen dir auch andere Menschen in deinem Umfeld ein: Menschen, die Wärme und Verständnis ausstrahlen, für dich da sein wollen. Es kann eine Umarmung oder ein offenes Ohr sein, eine warme Suppe oder die 5. Einladung zu einem Waldspaziergang, selbst wenn wir uns wochenlang nicht in der Lage sehen, zurückzuschreiben.


Isabel Bogdan’s Sinnbild mit den Apfelstückchen könnte nicht besser passen. Die Hauptdarstellerin in ihrem Buch „Laufen“ kämpft sich nach einem schweren Verlust zurück ins eigene Leben. Ein Meilenstein für diesen Kampf ist ihre Teilnahme am 10-km Lauf an der Hamburger Alster. Angefeuert von ihren Freunden, war die Frau insbesondere von dieser kleinen völlig unerwarteten Geste gerührt:


„Wie gut es tut etwas Frisches im Mund zu haben, und wie unfassbar großartig das ist, dass ich in der schönsten Stadt der Welt zehn Kilometer um die Alster laufe und Freunde habe, die am Straßenrand stehen und mir Äpfelchen reichen, und das alles nur [Triggerwarnung!] weil du Arsch nicht mehr konntest oder nicht mehr wolltest und dir keine Hilfe geholt hast. Was für eine Scheiße, was für eine Wunderbarkeit, was für eine wahnsinnig liebe Geste, mir Apfelstückchen mitzubringen, ich beiße winzige Häppchen ab […] und es ist nicht zu fassen, wie sehr mich diese Äpfelchen rühren, es ist nicht nur der Schweiß, der mit in die Augen rinnt, ich habe Äpfelchen in der Hand und Freunde am Straßenrand, und die Sonne scheint, und ich renne zehn Kilometer um die Alster.“ (Isabel Bogdan (2019). Laufen (S. 118))


Wenn du auch gerade zu kämpfen hast, vergiss bitte nicht, dass du nicht allein bist. Gib deinem Netzwerk die Chance, dich wirklich zu sehen – um für dich da sein zu können.


Das erfordert Vertrauen und Mut, deine Verletzlichkeit zu zeigen. Und es lohnt sich!🌿


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Du hast ein empathisches und fürsorgliches Netzwerk, jedoch hast du das Gefühl, dass du aktuell mehr Unterstützung bräuchtest? Als Coach begleite ich Menschen in Krisen und schwierigen Lebenssituationen – hin zu einem leichteren Leben, voller Selbstempathie und Mut. Ich freue mich, von dir zu hören!

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  • 21. Nov. 2022
  • 1 Min. Lesezeit

Manchmal ist ein liebevoller Blick nach Innen das Letzte, was uns in stressigen Zeiten in den Sinn kommt. 🤔 Dabei ist gerade bei Krisen, langanhaltender Erschöpfung und außergewöhnlichen Belastungen sehr wichtig, gut für uns selbst zu sorgen. Und dafür gilt es erst einmal zu verstehen, wie es uns geht und was wir gerade brauchen. Dabei kann uns Selbstempathie helfen. 🌿

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💡 Wenn wir an unserem eigenen Verhalten, unseren Fehlern und Ängsten verzweifeln, dann fehlt es uns häufig an Selbstempathie.


💡 Dann darf sich der innere Kritiker austoben – diesen erleben wir oft als gefühlskalt, vorwurfsvoll, lieblos und niederschmetternd.


💡 Ähnlich wie Empathie (das Mitgefühl für andere) richtet Selbstempathie einen wohlwollenden, vertrauensvollen und vorwurfsfreien Blick nach Innen.


Selbstempathie erlaubt uns eigene Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und zu versorgen. Das wunderbare an ihr ist: sie ist eine Kompetenz, die erlernt werden kann!


Mit ihrer Hilfe können wir uns selbst spüren. Wir verstehen, was wir brauchen und lernen, diese Erkenntnis selbstbewusst zu kommunizieren – nach innen und nach außen.


Außerdem: ohne Selbstempathie – keine Empathie für andere! 🌿


❓Und wie können wir unsere Selbstempathie aktivieren?


Stell dir folgende Fragen:


🟡 Was fühle ich?

🟡 Was brauche ich?

🟡 Was würde ich einem guten Freund raten, wenn er in derselben Verfassung wäre?


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