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Trauern ist ein Bedürfnis und will ernst genommen werden – Selbsterfahrung und Coaching

  • Autorenbild: Nastja Derenko
    Nastja Derenko
  • 21. Juli 2023
  • 2 Min. Lesezeit

An manchen Tagen wache ich auf und weiß es sofort: dieser Tag wird schwierig. Immer wieder flackern Erinnerungen auf und die Farbe meiner Stimmung macht es mir unmöglich, gelassen mit meinen Gefühlen umzugehen. Die üblichen Strategien funktionieren nicht mehr.

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Und eigentlich ist es gar nicht ein einzelner Tag. Manchmal ist es eine Woche, manchmal ein Monat. In dieser Woche hätte einer meiner Herzensmenschen seinen 32. Geburtstag gefeiert. Der Geburtstag bleibt, doch schon zum 4. Mal wird er als ein Gedenktag begangen, denn mein Mensch ist fort. Diese Woche möchte ich meine Gedanken und Strategien in dieser intensiven Zeit der Trauerarbeit mit euch teilen – so gut es mir denn möglich ist.


Von anderen Trauernden habe ich früh gelernt, dass kein Gedenktag dem anderen gleicht.


Dass nach dem 1. Todestag alles leichter wird, gilt längst nicht für alle – auch wenn die meisten von uns Trauernden sich das wünschen würden. Über die Jahre sammelt man Erfahrung über diese besonderen Gedenktage. Da wären... der Todestag, der Geburtstag, Weihnachten, vielleicht der Hochzeitstag oder Muttertag/Vatertag und andere individuelle Tage, die besonders sind. Man könnte meinen, man wüsste, was beim nächsten Mal auf einen zukommt. Ich wäre doch vorbereitet. "Ich habe das doch schon durchgestanden. Beim nächsten mal wird es nicht mehr so schmerzhaft."


Und dann hämmert die Trauer doch wieder viel zu laut und mit voller Wucht gegen die Tür.


Was hilft mir persönlich und was hilft anderen im Trauer-Coaching, wenn die üblichen Strategien nicht mehr funktionieren?


🤍 Trauern ist ein Bedürfnis. Die Trauer will gehört und ernst genommen werden. Und sie will, dass wir nach diesem Bedürfnis handeln. Für mich bedeutet das folgendes: Ich höre auf, mich zu wehren. Sie ist kein lästiger Gast, der uneingeladen plötzlich vor der Tür steht. Sie ist meine Helferin. Sie hilft mir, den Tod meines Menschen wirklich zu verarbeiten. Sie hilft mir auch, mit ihm in Verbindung zu bleiben. Sie hilft mir bei der Neuorientierung in meinem Leben. Und irgendwann wird sie es sein, die mir das liebevolle Erinnern ermöglicht – ohne, dass es mir den Boden unter den Füßen wegreißt. Je mehr ich ihre Funktion verstehe, umso mehr akzeptiere ich sie und das, was sie da eigentlich für mich leistet. Und was ich selber leiste, wenn ich die Trauer nicht verdränge.


In den kommenden Beiträgen möchte ich mit euch teilen, welche Strategien mir dabei helfen, gut durch die intensiven Trauerphasen zu kommen.


Spoiler: Kreativität ist ein Teil davon. 💛

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